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Argumentationshilfen / FAQs

Wird der LAP 2013 dem Lärm-Problem in Berlin gerecht?

Im Vorspann des LAP wird der Anspruch formuliert: „Die Strategie der Berliner Lärmaktionsplanung setzt dabei auf Vorbeugung und Sanierung an der Quelle“.

Ø Lärm ist gesundheitsgefährdend! Laut Michael Jäcker-Cüppers, Vorsitzender des Arbeitsrings Lärm (ALD) der Deutschen Gesellschaft für Akustik auf einer Veranstaltung unserer Initiative am 05. März 2013, sind Folgen von Verkehrslärm: Gehörschäden, Schlafstörungen, Gesundheitsbeeinträchtigungen (Risikoerhöhung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen), Belästigungen/Störungen (Kommunikation, Erholung etc.), Leistungsbeeinträchtigungen, Entwicklungsverzögerungen bei Kindern (z. B. Sprachentwicklung) sowie finanziellen Schäden insb. an Immobilien (lt. einer Schätzung aus 2010 durch Straßenverkehrslärm in Deutschland 7,6 Mrd. €/Jahr)

In einer zusammenfassenden Bewertung stellte Herr Jäcker-Küppers fest:

  • Der LAP ist nach wie vor selektiv – es redet von Modellgebieten, Konzeptstreckenn, Konzeptgebieten u.ä.

  • Es fehlt eine Zusammenstellung aller Problembereiche (mit Belastungen, LKZ, geplante Maßnahmen, Umsetzungszeitpunke)

  • Das Maßnahmenpaket „Vermeidung von Lärmemissionen durch Beeinflussung des Modal-Split zugunsten der lärmarmen Verkehrsträger Fuß- und Radverkehr sowie des ÖPNV“ bleibt vage.

Insgesamt ist ein vorgebliches Ziel des LAP ist die „Minderung der Lärmbelastung in Hauptnetzstraßen bis 2025 für mindestens 100.000 Anwohner, die nächtlichen Pegeln oberhalb 60 dB(A) ausgesetzt sind; keine Lärmbelastungen oberhalb 65 dB(A) nachts.“

Ø Doch: In Berlin sind lt. eigenen Angaben des Landes rund 146.200 Anwohner von erhöhten nächtlichen Pegeln betroffen - es verbleiben noch 46.200 Belastete. Damit bleibt der LAP in seiner eigenen Zielsetzung widersprüchlich, und es stellt sich die Frage: Warum setzt der Senat sich Ziele, die von den eigenen Eckdaten her unzureichend sind?

Ø Wenn man die Ansprüche des LAP und die konkreten Vorschläge und Wünsche der Bürgerbeteiligung in „leises.berlin.de“ miteinander vergleicht, wird deutlich: Der LAP 2013-2018 bleibt extrem vage und unverbindlich. Das selbstgewählte Verfahren zur Bürgerbeteiligung wird dort in den höchsten Tönen gelobt – aber von dem, was die Bürger/innen an Vorschlägen und Wünschen eingebracht haben, wird im LAP-Entwurf praktisch nichts mehr erwähnt.

Ø Wir vermissen im Lärmaktionsplan bei den bisherigen errechneten und nicht gemessenen Werten die Abbildung und Bewertung von einzelnen Spitzenlärmpegeln durch Raser etc. Gerade nachts reichen einzelne Fahrzeuge, um den Schlaf zu unterbrechen und so mittelfristig ein erhebliches Gesundheitsproblem zu verursachen. Bei den bestehenden Methoden können solche Probleme aber unter den Schwellenwerten „verschwinden“.  


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